TOPTRA

 

Modelldokumentation

(Stand 09.95)

 

 

1 Name und Typ des Modells

Modellname: TOPTRA

Programm zur Aufbereitung von Geometriedaten als Eingabeparameter für das Modellsystem WASMOD & STOMOD

Autor: E.-W. Reiche, Projektzentrum Ökosystemforschung der Universität Kiel, Schauenburgerstr. 112, 24114 Kiel

 

2 Kurzbeschreibung und Zielsetzung

Das Modell TOPTRA dient der Aufbereitung von Geometriedaten als Eingabeparameter für das Modellsystem WASMOD & STOMOD. Dabei werden die folgenden für die Parameterfindung wichtigen Zuordnungs- und Ableitungsprozeduren durchgeführt:

- Bestimmung der Höhe über NN für einzelne Flächenschwerpunkte

- Zuordnung der Höhe über NN für jeden Gewässerteilabschnitt,

- Abschätzung der mittleren Grundwassertiefe für jeden Flächenschwerpunkt unter Zugrundelegung des für die ungesättigte Zone abgeschätzten Kf-Wertes, der mittleren Grundwasserneubildungsrate, des Gefälles zu jedem Vorfluterabschnitt sowie einer geschätzten Grundwasserzuflußrate,

- Zuordnung von Teilflächen und Vorfluterteilabschnitten entsprechend der Oberflächenabflußrichtung durch Ausweisung von Abflußkaskaden, die jeweils mit einer abflußlosen Mulde oder einem Vorfluterteilabschnitt abschließen. Dabei wird untersucht, ob die jeweilige Flächengrenze Oberflächenabfluß zuläßt oder als Abflußbarriere anzusehen ist.

 

3 Modellgrößen der Eingabe und Beschreibung der Teilmodelle

Im folgenden soll eine Beschreibung der Inputgrößen und der Teilmodelle des Programms TOPTRA gegeben werden. Eine schematische Übersicht über das Modellsystem ist in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1 : Systemskizze des Modells TOPTRA

 

Nach Abfrage des Namens des Arc/Info-Exportcovers wird dem Hauptprogramm angegeben, ob bereits eine Datei flusho einer anderen Karte besteht, deren Vorfluter das Abflußgeschehen der aktuell zu bearbeitenden Karte bestimmt. Danach erfolgt die Eingabe der Rechts- und Hochpunkte der Anfangskoordinaten der zu bearbeitenden Karte sowie das Einlesen der notwendigen Daten aus der Ergebnisdatei einzug von TOPNEWP2 und dem Exportcover (vgl. Formate).

In der ersten Subroutine HOEHER werden den Einzelpolygonen Höhenwerte zugeordnet, wobei der jeweilige Flächenschwerpunkt als Bezugsgröße gilt. Bedingung ist hierbei, daß es sich um Höhen unmittelbar benachbarter Rasterfelder handelt. Die Ergebnisse werden in den Ausgabefile poldat geschrieben.

Die zweite Subroutine VFHOEH stellt ein Unterprogramm zur Sortierung und Höhenzuweisung der Vorfluter-Koordinaten dar. Nach dem Einlesen der Arc/Info-Unterdatei Arc part mit der Beschreibung und den Koordinaten der Teilarcs, werden den selektierten Gewässerarcs (entsprechend des Nutzungsschlüssels liegt ihre User-ID zwischen 4000 und 5500) die benachbarten Höhen zugeordnet. Letztere werden in einer weiteren Prozedur als Vorfluter-Arcs der Reihe nach bzw. nach der natürlichen Fließrichtung geordnet. Anschließend werden die Gewässerteilabschnitte als Abschnitte zwischen zwei Knotenpunkten festgelegt, indem die Höhen jedes Digitalisierpunktes innerhalb dieser Abschnitte gemittelt werden. Die o.g. Berechnungen erfolgen zunächst für stehende Gewässer, dann für Fließgewässer. Das Zwischenergebnis bzw. die Variablen des Unterprogramms VFHOEH gehen in die Datei FLUSHO ein.

Die dritte Subroutine ABFLUS ordnet den Gewässerteilabschnitten aus VFHOEH Polygone entsprechend ihres Grundwasserabflusses zu. Hierbei muß für die zu bearbeitende Fläche der geltende durchschnittliche Kf-Wert in cm/Tag sowie die durchschnittliche Grundwasserneubildungsrate in cm/Jahr angegeben werden. Das Programm liest dann die Datei flusho, den File arc01 aus CASCAD sowie die Datei poldat ein (vgl. Formate). Von jedem Polygonschwerpunkt wird anschließend zu jedem Gewässerteilabschnitt ein potentieller Grundwasserstand entsprechend der Grundwasserneubildungsrate und der Abflußgeschwindigkeit (Kf) berechnet und die Entfernung und Höhe des Vorfluters ü. NN ermittelt. Nach Festlegung des kürzesten Abstandes zwischen Vorfluter und Flächen- bzw. Polygonschwerpunkt, werden letzteren diejenigen Vorfluter zugeordnet, bei denen der potentielle Grundwasserstand am niedrigsten ist. Am Ende der Subroutine wird geprüft, ob der Vorfluter-Arc innerhalb des Kartenblattes liegt, ob ein Oberflächenabfluß in einen Vorfluter stattfindet und ob es sich bei dem abflußbestimmenden Arc um einen Gewässerarc (User-ID zwischen 4000 und 5500) handelt. Die Ergebnisse werden in die Zwischendatei jetzt geschrieben.

 

4 Ausgabe des Modells

Nach Einlesen der Datei jetzt aus der Subroutine ABFLUS (vgl. Formate) werden in dem sechsten und letzten Unterprogramm SIMORDER die Einzelpoygone hinsichtlich ihrer Oberflächenabflußreihenfolge geordnet und überprüft, ob die Arcs zwischen den Polygonen i.S. von Wällen, Knicks, Straßen etc. abflußhemmend sind. Die Ergebnisausgabe erfolgt in einem endgültigen Parameterfile flusab, der der Ausgabe der vorangegangene Subroutine bis auf die Variable ibar (1= mit Barrierefunktion, 0 = ohne Barrierefunktion) und der geordneten Cascadenreihenfolge ähnlich ist.

 

5 Soft- und Hardware

Das Programm TOPTRA wurde in FORTRAN 77 geschrieben und wird hauptsächlich auf UNIX-Betriebssystemen eingesetzt. Das Programm ist sehr CPU- und speicherintensiv.

 

6 Programmablauf

Aufruf: toptra

A-I-Export:
'stow99'

Vorfluter-Zuordnung (0/1):
0

Angabe der Koordinaten:
52000
60000

Ergebnisfile TOP-NEW:
'EINZUG'

Gültigen Kf-Wert angeben:
50

GWneubildung angeben:
35

Ende Eingabe

Rechnung

Ausgabe:
File: jetzt
File: flusab ('jetzt' in Abflußrichtung sortiert)
File: flusho